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Porzellan – das weiße Gold im Küchenschrank

verfasst von Shopify API am March 17, 2017

ASA Selection 250°Cplus Wir haben es vermutlich alle täglich in der Hand, wir nutzen es beim Essen und Trinken, wir wählen es nach dem eigenen Geschmack aus und wissen viel zu wenig darüber. Porzellan ist ein Alltagsgegenstand, der in wohl keiner Küche fehlt. Dort ist meist das günstige Porzellan zu finden, in der Wohnzimmervitrine dann die erleseneren Stücke. Wie auch immer: Das weiße Gold, wie Porzellan auch genannt wird, hat eine lange Geschichte, die wir Ihnen im Folgenden gerne etwas näher bringen möchten.

Ming-Vasen, Porzellanbrunnen und Polterabende

Die Chinesen waren es, die das erste Porzellan herstellten. Das ist schon eine Weile her: Im Jahr 620 wurde es erfunden und hatte schon damals die Bestandteile, aus denen es noch heute gefertigt wird. Wobei das – je nach Art des Porzellans – relativ verschieden sein kann. So hat das ursprüngliche chinesische Porzellan wohl eher etwas mit der heutigen Keramik zu tun. Grundstoffe, die man beim Porzellan, allerdings in unterschiedlichen Mengen, immer findet, sind Kaolin, auch Porzellanerde oder Porzellanton genannt, Quarz und Feldspat.

Porzellan hatte schon bald einen hohen künstlerischen und kulturellen Stellenwert in China. Das bekannteste Stück ist noch heute die Mingvase, die aus der gleichnamigen Dynastie stammt. Rund 1.100 Jahre nach den Chinesen kam das Porzellan schließlich nach Europa. Dem Chemiker Johann Friedrich Böttger und dem Naturforscher Ehrenfried Walther von Tschiernhaus gelang es im Jahr 1708, das erste europäische Porzellan herzustellen. Schon zehn Jahre später gab es kaum ein europäisches Land mehr, in dem keine Porzellanmanufaktur eröffnet hatte. Aus dieser Zeit stammt auch das Meissener Porzellan – das Unternehmen besteht, als eines der ältesten, bis heute.

Wurde zu dieser Zeit Porzellan oft noch per Hand hergestellt, was den hohen Preis für altes Porzellan rechtfertigt, setzte im 20. Jahrhundert zunehmend die Industrialisierung ein. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kam es dann zu einer Übersättigung des Marktes, vor allem aufgrund von Billigimporten. Die Folge: Zahlreiche große und bekannte Manufakturen mussten schließen. Ein deutscher Standort, der bis heute mit Porzellan eng verbunden ist, ist Selb in der Oberpfalz. Die Geschichte des Porzellans erzählt das sogenannte Porzellanikon, das Staatliche Museum für Porzellan. In der Fußgängerzone kann man im Übrigen sehen, was man aus dem Material noch herstellen kann: Dort ist aus mehreren Säulen ein Porzellanbrunnen entstanden.

Auch beim Brauchtum ist Porzellan ein wichtiger Bestandteil. So darf kein Polterabend ohne das Werfen von Porzellan stattfinden. Das zukünftige Paar muss die Scherben schließlich aufkehren. Die Tradition besagt, dass man so schwere Zeiten gemeinsam bewältigen soll. Zudem bringen Scherben ja bekanntlich Glück.

Vom Biskuit-Porzellan bis zum Bone China-Porzellan

ASA Selection KeramikherstellungPorzellan ist nicht gleich Porzellan. Es gibt ganz unterschiedliche Arten, wobei manche vom eigentlichen Porzellan relativ weit weg sind. Die Arten kommen durch verschiedene Mischungen und Mischverhältnisse zustande. So hat jede Herkunftsregion quasi ihre eigene Zusammensetzung. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Porzellanarten:

Hartporzellan

Wenn das Porzellan zu 50 % aus Kaolin, zu 25 % aus Quarz und zu 25 % aus Feldspat inkl. einiger anderer Zutaten besteht, dann handelt es sich um Hartporzellan. Dabei beeinflussen die Quarzanteile die Festigkeit des Materials.

Weichporzellan

Besteht zu 25 % aus Kaolin, zu 45 % aus Quarz und zu 30 % aus Feldspat. Auch ist die Brenntemperatur bei Weichporzellan mit maximal 1.300 Grad Celsius geringer.

Frittenporzellan

Bei diesem Porzellan handelt es sich eigentlich um eine Keramikart. Zutaten sind hierbei Quarzsand, Soda, Kochsalz, Salpeter, Alaun und Calciumsulfat (Gips oder Alabaster). Diese Mischung wird Fritte genannt. Nach dem Brennen wird das Material zermahlen und mit Mergel (Sedimentgestein) und grüner Seife formbar gemacht.

Bone China-Porzellan

Das Bone China gehört zu den Weichporzellanen und wird auch Knochenporzellan genannt. Entwickelt wurde es in Großbritannien. Es hat seinen Ursprung im Frittenporzellan, wobei die Zusammenmischung etwas anders ist. Zu Quarzsand, Kaolin und Feldspat wird Knochenasche (bis zu 50 %) beigemischt. Durch die Inhaltsstoffe Kalziumphosphat und Kalziumoxid wird die Masse besonders transparent. Eine Besonderheit ist auch die Brennfolge. So wird beim Schrühbrand eine Temperatur von 1.280 Grad Celsius verwendet. Sie ist um 200 Grad höher, als der folgende Glasur- bzw. Glattbrand – also genau umgekehrt als beim Brennen von Hartporzellan.

Das Porzellan zeichnet ein strahlendes Weiß aus, das transparent, also durchscheinend ist. Da es als bestes und edelstes Porzellan gilt, ist es auch entsprechend zu behandeln. Zwar ist es sehr robust, sollte aber nicht in der Spülmaschine, sondern per Hand abgewaschen werden. Für viele Besitzer reduziert sich die Nutzung dieses Porzellans daher auf besondere Anlässe.

Fine Bone China-Porzellan

Dass die Chinesen Porzellan herstellen konnten, haben sie bewiesen. Und doch war es das sogenannte Fine Bone China, das als Krönung der chinesischen Porzellanherstellung galt. Auch in Europa forschte man lange Zeit, ehe es Josiah Spode gelang, Fine Bone China-Porzellan herzustellen. Er knackte die bis dahin geheime Rezeptur. Inhaltsstoffe sind Kaolin, Quarz, Ton, Pegmatit (magmatisches Gestein) und Knochenasche. Hatte bis zum frühen 19. Jahrhundert China auf Fine Bone China-Porzellan noch die Monopolstellung, so konnte ab 1817 dieses Material auch in Europa industriell hergestellt werden.

Wie schon beim Bone China handelt es sich beim Fine Bone China um ein hochwertiges Porzellan, das wohl die Wenigsten zum täglichen Gebrauch aus dem Schrank holen.

Weitere Porzellanarten sind der Vollständigkeit halber:

  • Biskuitporzellan (nicht glasiertes Porzellan)
  • Eierschalenporzellan (sehr dünnes, chinesisches Porzellan aus dem 15. Jahrhundert)
  • Fayence (wie Frittenporzellan eine Keramik)
  • Dentalporzellan (für die Zahnmedizin hergestellte Keramik)

Porzellan und Keramik – das sind die Unterschiede

Vielleicht sind auch Sie der Meinung, dass Porzellan und Keramik dasselbe wären. Ganz unrecht haben Sie nicht, aber Recht eben auch nicht. Porzellan gehört zur Gruppe der Keramiken, ist aber dennoch anders. Wir zeigen Ihnen, woran das liegt.

Leicht transparent, wenn man es gegen das Licht hält.

Keramik Porzellan
Hauptbestandteil von Keramik sind grobe Tonerden. Hauptbestandteil von Porzellan ist Kaolin (Porzellanerde, Porzellanton).
Undurchsichtig, wenn man es gegen das Licht hält.
Erscheint massiv. Feine Optik.
Ausgangsmaterial in Rottönen. Ausgangsmaterial in reinem Weiß.
Brennpunkt zwischen 600 und 1.000 Grad Celsius. Brennpunkt über 1.400 Grad Celsius.
Höheres Gewicht als Porzellan. Niedrigeres Gewicht als Keramik.
Geschirr wird meist für den täglichen Gebrauch genutzt. Geschirr wird meist nur zu besonderen Anlässen genutzt.