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Was für den Sportler die Medaillen, sind für den Koch die Sterne. Auszeichnungen, nach denen sich wohl jeder Küchenchef die Finger abschleckt – oder etwa doch nicht? Sind die Michelinsterne wirklich so begehrt und wenn man einmal einen bekommen hat, was dann? Und überhaupt: Wie wird man in den elitären Kreis aufgenommen? Wir wollen uns heute mal etwas näher mit den Sternen für Meisterköche beschäftigen und auch mit dem einen oder anderen Irrtum aufräumen.
In den vergangenen Jahren sieht man sie immer öfter durch die deutsche Fernsehlandschaft ziehen. Deutsche Spitzenköche, die durchs TV mehr oder weniger berühmt wurden. Darunter sind zum Beispiel Christian Rach, Tim Mälzer, Frank Rosin, Alexander Herrmann oder auch Alfons Schuhbeck. Alle sind sie für ihre hervorragende Küche bekannt, doch nicht jeder wurde auch mit einem Michelinstern ausgezeichnet. Genauer gesagt, keiner von ihnen. Der Grund: Nicht der Koch erhält den Stern, sondern sein Restaurant. Somit ist der Begriff Sternekoch eigentlich falsch. Dennoch schmücken sich die bekannten „Nahrungsmittelveredler“ natürlich mit den Auszeichnungen, obwohl diese im jährlich erscheinenden Führer nicht einmal erwähnt werden.
Seit 1966 werden deutsche Restaurants mit den begehrten Sternen ausgezeichnet. Bis zu drei kann jedes Lokal ergattern. Dabei bedeuten:
In Deutschland gibt es rund 180.000 gastronomische Betriebe. Davon haben aktuell 10 Lokale 3 Sterne, 39 besitzen 2 Sterne und 243 Lokale wurden mit einem Stern ausgezeichnet. Die Kriterien, wann ein Restaurant mit Sternen ausgezeichnet wird, sind vielfältig – besonders vornehm, elitär oder gar luxuriös muss es dabei allerdings nicht zugehen. Wert wird bei der Vergabe auf eine Kombination aus folgenden Punkten gelegt:
Um einen Stern zu ergattern, muss das Restaurant also nicht zwingend ein Gourmettempel sein. Es wurden bereits zahlreiche „einfache“ Lokale ausgezeichnet – das Bild vom hocheleganten Luxusrestaurant verschwindet dabei immer öfter aus den Ansprüchen der Restauranttester.
Der Ottonormalverbraucher könnte annehmen, dass die Vergabe dieser hohen Auszeichnung einem Restaurant Türen und Tore öffnet und dieses einer goldenen Zukunft entgegen geht. Doch das ist in so manchem Fall ganz anders. Denn ausgezeichnete Lokale gelten bei vielen noch immer als Treffpunkt für die oberen 10.000. Das kann von vielen Restaurantbesuchern falsch eingeschätzt werden.
So erhielt beispielsweise 2008 ein Landgasthof einen Stern, weswegen sogar Stammgäste wegblieben, weil sie glaubten, dass dort nun ein Edelrestaurant entstanden sei, der nur noch Hummer, Kobe-Steaks oder Alba-Trüffel servieren würde. Die Verleihung von Michelinsternen kann also auch ins Gegenteil umschlagen.
Die Vergabe der Michelinsterne ist eines der wichtigsten Kriterien für Restaurants in Deutschland. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Auszeichnungen.
Vergebene Sterne können im Übrigen auch wieder entzogen werden, wenn sich nämlich an der Qualität der Speisen etwas negativ verändert. Umgekehrt kann ein Restaurant Sterne nicht zurückgeben.
In Zusammenarbeit mit den Sterneköchen entstehen interessante Kooperationen, mit denen sich jeder ein klein wenig Sterneküche nach Hause holen kann. Claudia Poletto steht zum Beispiel hinter dem Konzept der Geschirrserie 250°C plus mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, Alfons Schubeck hat in Zusammenarbeit mit AdHoc Design nützliche Küchenhelfer kreiert und in Zusammenarbeit mit Tim Raue entstand bei ASA Selection die Geschirrserie „Kolibri„, die auch im Restaurant von Tim Raue Anwendung findet.